Bei der Herstellung von Schildern gibt es dank moderner Druckverfahren inzwischen kaum noch gestalterische Einschränkungen. Insbesondere der Digitaldruck ermöglicht detailreiche und fotorealistische Abbildungen auf fast allen Arten von Schildern. Dort, wo ein direktes Bedrucken nicht möglich ist, sind bedruckte Folien eine Alternative.
Dennoch lassen noch immer viele Unternehmen ihre Schilder gravieren. Ob mit Lasergravur oder mit klassischer CNC-Gravur – hochwertige Optik und Haptik überzeugen in vielen Bereichen noch immer. Doch welches Verfahren ist am besten für individuelle Projekte geeignet? Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Möglichkeiten der Schildergravur.
Schilder gravieren ist ein uraltes Handwerk
Bereits im Altertum begannen Menschen damit, Muster in geeignete Materialien zu ritzen. Obwohl sie noch keine großen Schilder gravieren konnten (und dafür wohl auch keinen Bedarf hatten), zeigen archäologische Funde zahlreicher bearbeiteter Objekte aus Holz, Knochenmaterial oder auch Muscheln, dass die Gravur schon sehr früh entdeckt wurde.
Das Gravieren von Werkzeugen, Waffen und Schmuckgegenständen wurde zu einem gängigen Handwerk. Später kamen Holzstich und Kupferstich hinzu. Bei diesen Verfahren ging es in erster Linie um die Reproduktion von Bildern und Schriften. Hierzu gravierte man das Material spiegelverkehrt, um die Holz- oder Metallplatten anschließend als Druckplatten einsetzen zu können.
Da Holz aufgrund seiner weichen Struktur nicht besonders haltbar bei der Reproduktion war und auch keine feinen Details abbilden konnte, wurde der Kupferstich zum Standard. Mit diesem Gravurverfahren war es erstmals möglich, Drucke in großer Zahl zu vervielfältigen, ohne dabei Einbußen bei der Qualität hinnehmen zu müssen.
Schilder gravieren lassen mit modernen Verfahren
Über viele Jahrhunderte hinweg war das Gravieren von Schildern und anderen Objekten aus Metall ein reines Kunsthandwerk. Dies hat sich mit den Möglichkeiten der Industrialisierung geändert. Hilfsmittel wie Graviermaschinen erleichterten die Anfertigung von Schildern erheblich. Seit den 1980er-Jahren hat die Computertechnik die Schildergravur wirklich revolutioniert.
Statt in aufwendiger Handarbeit lassen sich große Stückzahlen nun im Handumdrehen automatisch gravieren – selbst mit wechselnden Beschriftungen. Dies ist insbesondere für die Produktion von Namensschildern, Typenschildern oder anderen Schildern mit Seriennummern, Strichcodes und sogar QR-Codes wichtig. Grundlage hierfür ist in vielen Fällen die CNC-Technik. Dabei kann man vollautomatisch seine Schilder gravieren lassen.
Das System folgt den Anweisungen aus der Datei, in der die Rahmenbedingungen wie Schildergröße, Material, Schriftgröße und Schriftart sowie weitere Parameter definiert sind. Ähnlich wie bei Serienbriefen im Büro lassen sich Variablen wie Namen oder durchlaufende Nummern problemlos umsetzen. Geht es um sehr kleine und detailreiche Abbildungen, ist die Lasergravur das Mittel der Wahl. Dabei verdampft ein gebündelter Lichtstrahl durch punktuelle Erhitzung das Oberflächenmaterial. Im Gegensatz zur Gravur mit Werkzeugen fallen dabei keine Späne oder anderer Materialabrieb an.
Schilder gravieren: Welches Material ist am besten geeignet?
Welches Trägermaterial für ein Schild zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen soll die Herstellung natürlich möglichst günstig sein, weshalb teure Materialien für große Stückzahlen eher ungeeignet sind. Allerdings können bestimmte Umweltbedingungen (z. B. in Anlagen der chemischen Industrie oder besondere klimatische Bedingungen am Einsatzort) die Wahl auf Metallschilder eingrenzen. Welche Art der Beschriftung gewünscht wird, spielt ebenfalls eine Rolle. In der Regel kommen folgende Materialien für die Schildergravur zum Einsatz:
- Edelstahl
- Aluminium
- eloxiertes Aluminium
- Messing
- Kunststoff (z. B. Resopal)
Sonderwünsche sind in diesem Rahmen aber fast immer realisierbar, sofern sich ein Material mit dem gewünschten Verfahren bearbeiten lässt. Die Gebr. Wenzelmann GmbH kann auf eine lange Erfahrung zurückblicken und berät Sie gerne bei allen Fragen, wenn Sie Schilder gravieren lassen möchten.
Einzelstück oder Massenfertigung?
In vielen Bereichen haben Kunststoffschilder aus Resopal das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Resopalschilder bestehen aus einem Kunststofflaminat, bei dem mehrere Materialschichten zusammengepresst wurden. Um Schilder zu gravieren, bieten sich Respoalplatten mit unterschiedlichen Farbschichten an.
Je nach Wunsch und Anwendungszweck stehen vielfältige Kombinationen zur Verfügung. Die Hintergrundfarbe wird durch die oberste Schicht der Grundplatte bestimmt, während die Schriftfarbe diejenige der Unterplatte annimmt. Der Gravierapparat bzw. die CNC-Maschine fräst die Oberschicht an den gewünschten Stellen ab. Dort, wo das Material abgetragen ist, tritt die Farbe der Unterplatte hervor. Prinzipiell ist auch eine Bearbeitung mit Lasergravur denkbar. Hierfür sind aber nicht alle Resopalschilder verwendbar.
Diese Art der Schilderherstellung ist perfekt geeignet für die Beschriftung von Maschinen oder Elektro- und Rohrinstallationen, aber auch für alle Arten von Namensschildern, Türschildern und ähnlichen Produkten, die in großer Stückzahl günstig produziert werden sollen. Resopal ist unempfindlich gegen die meisten Umweltbedingungen. Lediglich sehr starke UV-Strahlung durch Sonnenlicht erfordert je nach Material einen zusätzlichen Schutz.
Gegen Hitze, Kälte oder chemische Einflüsse bieten Schilder aus Resopal eine hervorragende Haltbarkeit. Unabhängig vom Material ist Schilder gravieren zu lassen immer dann eine gute Idee, wenn eine haltbare und dauerhaft lesbare Beschriftung gewünscht wird, die selbst bei großen Verschmutzungen lesbar oder tastbar bleibt. Ein graviertes Edelstahlschild ist beispielsweise noch nach Jahrzehnten zu entziffern, selbst wenn die Umgebungsbedingungen mehr als widrig sind.
Wann sollte man Schilder mit Laser gravieren lassen?
Die Lasergravur ist effizient, materialschonend, umweltfreundlich und äußerst präzise. Sofern das Grundmaterial für die Bearbeitung mit Laser geeignet ist, spricht nichts dagegen, mit diesem Verfahren seine Schilder zu gravieren. Neben bestimmten Kunststoffen und anderen Materialien wie Holz oder Glas ist das Verfahren vor allem für die Bearbeitung von Metallen geeignet. In der Schilderproduktion geht es hierbei meist um Edelstahl, Aluminium oder Messing. Mit einem Laser Schilder zu gravieren, hat diverse Vorteile:
- Die Beschriftung ist ebenso unempfindlich gegen Korrosion, Dämpfe und Reinigungsmittel wie das Ausgangsmaterial des Schildes.
- Dank der Präzision des Lasers lassen sich Schilder gravieren, die komplexe und detailreiche Muster, Grafiken und Schriften enthalten.
- Fotogravur ist derzeit nur mit Laser möglich. Dabei lassen sich selbst feinste Muster und Details fotorealistisch auf das Schild gravieren.
Fazit: Schilder gravieren bleibt wichtig für Industrie, Gewerbe und Privathaushalte
Obwohl die digitale Revolution mittlerweile viele Dinge aus dem Alltag ersetzt hat, werden Schilder auf absehbare Zeit weiter zu unserem Leben gehören. Gleichgültig, ob es sich dabei um Industrieschilder für Maschinen, Geräte und Produkte handelt oder um Privatschilder an der Türklingel. Es gibt zwar bereits Überlegungen, sogenannte virtuelle Schilder für Geräte mit Augmented Reality (sogenannte AR-Brillen) zu nutzen, aber auf physische Schilder wird man so schnell nicht verzichten können.
Typenschilder an Maschinen und Geräten müssen beispielsweise ohne Hilfsmittel lesbar sein und auch nach Jahrzehnten noch funktionieren. Das ist bei digitalen Schildern nicht unbedingt gegeben. Ein Mittelweg könnte die Implementierung von Barcodes und QR-Codes bei der Schildergravur sein. Dadurch kann man komplexe Informationen auf kleinstem Raum unterbringen, die sich dann mit einem entsprechenden Endgerät (z. B. Smartphone) sofort auslesen lassen.