In der Logistik sind Lagerräume unverzichtbar. Als Umschlagplatz oder Lagerort für Waren und Güter jeglicher Größe unterliegen sie besonderen Anforderungen an die Sicherheit. So müssen die gelagerten Güter nicht nur gut vor schädlichen Umwelteinflüssen und Witterungsbedingungen geschützt sein.
Auch das Personal soll vor Unfällen bei der Arbeit und im Umgang mit den Gütern und Lagereinrichtungen geschützt sein. Erschwert wird diese Problematik durch die erhöhten Unfallgefahren, die durch das Aufeinandertreffen von Personal, Waren und Geräten zur Handhabung (z. B. Gabelstapler oder Hubwagen) entstehen. Lagerschilder sind ein wichtiger Beitrag zur Arbeitssicherheit und erleichtern die Orientierung im alltäglichen Logistikbetrieb.
Lagerschilder sind unverzichtbar und zum Teil sogar vorgeschrieben
Im Alltag begegnen uns ständig Schilder, ohne dass wir diese noch besonders wahrnehmen. Das gilt nicht nur für den Straßenverkehr, den man unwillkürlich zuerst mit dem Thema Schilder in Zusammenhang bringt. Auch in der Arbeitswelt geht es nicht ohne Schilder.
Ob Typenschilder an Geräten und Maschinen, Sicherheitskennzeichnungen für Fluchtwege im Büro oder die Beschilderung in Logistikeinrichtungen; Lagerschilder sind nur eines von vielen Elementen, die zur Verbesserung der Orientierung und Arbeitssicherheit dienen. Die Bedeutung einer guten Lagerbeschilderung wird durch diverse Vorschriften unterstrichen.
Neben gesetzlichen Regeln können dabei auch Vorgaben bestimmter Branchen- und Berufsverbände zum Tragen kommen. Nicht selten verlangen auch Versicherungen eine besondere Kennzeichnung von Gefahren, die über gesetzliche Verpflichtungen hinausgehen.
Im Interesse der Betriebssicherheit und des Wohlergehens von Personal und betriebsfremden Personen, die im Lager zu tun haben, ist eine deutliche und aktuelle Kennzeichnung durch Lagerschilder unbedingt anzuraten.
Richtlinien für den Einsatz von Lagerschildern
Unternehmen sind unter anderem durch die Richtlinie 92/58/EWG zur Sicherheits- und/oder Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz verpflichtet. Andere Vorschriften, wie die Richtlinie 89/391/EG ergänzen diese Regeln.
Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, entsprechende Sicherheitskennzeichnungen anzubringen, wenn sich bestehende Risiken nicht durch organisatorische oder andere Schutzmaßnahmen hinreichend vermeiden lassen.
Industrielle Regalsysteme und andere Lagereinrichtungen müssen nicht nur über Kennzeichnungen an den Gütern und Lagerstellen verfügen, sondern gegebenenfalls auch über Verkehrs- und Warnschilder.
Beispiele für Lagerschilder zur Sicherheitskennzeichnung:
Verbotsschilder:
Rundes Schild mit rotem Querstreifen (von links oben nach rechts unten). Schwarze Piktogramme mit weißem Hintergrund.
Warnschilder:
Dreieckige Form, schwarzes Piktogramm auf gelbem Hintergrund.
Pflichtschilder zum Arbeitsschutz (Gebotszeichen, z. B. zum Tragen von Schutzhelmen oder Gehörschutz):
Rundes Schild mit weißem Piktogramm auf blauem Hintergrund.
Notfallbeschilderung (z. B. Kennzeichnung von Fluchtwegen, Notausgängen):
Rechteckige oder quadratische Form. Weiße Piktogramme auf grünem Hintergrund.
Beschilderung zum Brandschutz (z. B. Hinweise auf Brandbekämpfungsmaterial wie Feuerlöscher, Sprinklerzentralen etc.):
Rechteckige oder quadratische Form. Weißes Piktogramm auf rotem Hintergrund.
Darüber hinaus sind in der Richtlinie auch besondere Situationen und Umstände festgelegt, die eine Kennzeichnung zwingend vorschreiben. Dazu zählen beispielsweise:
- Behälter für Gefahrstoffe
- Rohrleitungen, die gefährliche Stoffe führen
- Boden des Lagers
Bezüglich des Lagerbodens ist eine Kennzeichnung nur durch Lagerschilder nicht ausreichend. Hier ist eine Abgrenzung von Arbeitsbereichen durch besonders geeignete Farben oder rutschfeste Klebestreifen als Bodenmarkierung erforderlich. Handelt es sich außerdem um Verkehrswege (z. B. für Gabelstapler), sind diese mit durchgehenden Streifen zu kennzeichnen. Unter Beachtung der Bodenfarbe kommen hier bevorzugt Gelb oder Weiß zum Einsatz. Wichtig ist ein guter Kontrast.
Die Ausführung der sicherheitsrelevanten Lagerschilder ist in den jeweiligen Vorschriften relativ verbindlich vorgegeben. Sie betreffen Format, Farbgebung, Gestaltungsrichtlinien (z. B. Piktogramme und Gefahrensymbole) sowie eine eventuelle Beleuchtung. Grundsätzlich sollten Lagerschilder so beschaffen sein, dass sie für Personen klar erkennbar und leicht verständlich sind.
Lagerschilder verbessern die Organisation und erleichtern Arbeitsabläufe
Abgesehen von Warnschildern und Sicherheitskennzeichen sind Lagerschilder ein wichtiger Beitrag zur Optimierung der Logistik insgesamt. Schließlich reicht es nicht aus, Waren und Güter einfach nur in einem Regal zu parken. Die schnelle Auffindbarkeit ist ebenso wichtig wie die Kennzeichnung bestimmter Warengruppen und Besonderheiten im Umgang damit.
Gute Sichtbarkeit und robuste Befestigung sind weitere Aspekte bei der Planung und Umsetzung einer optimalen Lagerbeschilderung. Zum Oberbegriff der Lagerschilder zählen daher auch Typenschilder für Regalsysteme.
Was zeichnet gute Lagerschilder aus?
Lagerschilder für industrielle Regalsysteme sollen Informationen für den sicheren Umgang mit dem Lagersystem bereitstellen. Sie müssen daher gut sichtbar an den Regalsystemen befestigt sein und alle relevanten Informationen enthalten.
Die Gestaltung unterliegt je nach Beschilderungsart den bereits erwähnten Sicherheitsvorschriften, die häufig Farbgebung und Ausführung von Symbolen festlegen. Darüber hinaus sind Vorgaben von Herstellern und Logistikfirmen zu beachten, die für ihre Lagersysteme eigene Designkonzepte entwickeln können.
Nicht zu viele Informationen auf einmal
Lagerschilder sollen zwar die wichtigsten Informationen liefern, die für den sicheren Umgang mit dem Lagersystem erforderlich sind. Gleichzeitig sollte die Informationsflut auf ein Minimum reduziert werden. Zu viele Daten können verwirren oder falsch interpretiert werden.
Eine klare und einfache Informationsvermittlung ist essentiell für ein effizientes Lagersystem. Lagerschilder sollen also vor allem praktische und operativ sinnvolle Hinweise enthalten und keine umfassende Abhandlung im Sinne einer detaillierten Betriebsanleitung sein.
Lagerschilder sinnvoll anbringen
Die richtige Position für die Anbringung von Lagerschildern hängt immer auch vom verwendeten Regalsystem ab. Prinzipiell ist eine Montage an herausragenden Positionen sinnvoll, um eine klare Erkennbarkeit zu gewährleisten.
Dies ist zumeist an der Außenseite gegeben, wo die Rahmen der Regale verlaufen. Dort lassen sich Beschilderungen über Befestigungssysteme schnell und einfach anbringen. Geachtet werden sollte außerdem auf eine schnelle Austauschbarkeit der Lagerschilder, damit veraltete Informationen zeitnah aktualisiert werden können.
Hier empfiehlt sich außerdem eine regelmäßige Prüfung der Beschilderung, um beschädigte oder nicht mehr aktuelle Lagerschilder zu identifizieren und auszutauschen. Zur Montage kommen je nach Material der Lagerschilder verschiedene Optionen in Frage:
- Verschraubung (Vorbohrungen der Lagerschilder erforderlich)
- Befestigung mit Magnetsystemen oder Clips
- Befestigung mit Haken (Vorbohrungen erforderlich)
- geklebte Lagerschilder
- Einschieben der Lagerschilder in fest montierte Schienen- und Haltesysteme
Der Aufwand und die Kosten für die Montage richten sich nach dem verwendeten Befestigungssystem. Lagerschilder, die permanente Gültigkeit besitzen und nicht getauscht oder aktualisiert werden sollen, können beispielsweise mit Klebevorrichtungen befestigt oder fest verschraubt werden. Für einen schnellen Austausch empfehlen sich hingegen Haltesysteme für den raschen Wechsel oder entsprechende Magnetsysteme.
Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung der Lagerschilder
Die individuelle Gestaltung ist natürlich von der jeweiligen Branche, den spezifischen Sicherheitsvorschriften und anderen Faktoren abhängig. Sogenannte Typen- oder Belastungsschilder für Regale zählen zu den wichtigsten Arten von Lagerschildern. Neben der Richtlinie 92/58 EWG ist die DIN EN 15635 für Belastungsschilder maßgeblich.
Beide Bestimmungen legen fest, dass Regalsysteme in einem Lager mit Belastungsschildern versehen sein müssen, auf denen die Spezifikationen für die sichere Verwendung des Regal- und Lagersystems vermerkt sind. Sie müssen gut sichtbar angebracht und so gestaltet sein, dass die Hinweise klar erkennbar und leicht verständlich sind. Der genaue Aufbau der Schilder enthält Informationen wie:
- Notwendige Hinweise zur Unfallverhütung
- Typ des installierten Regalsystems
- Tragfähigkeit insgesamt
- Kontaktinformationen
- Höchstlast pro Ladeebene
- Abstand zwischen den Trägern im Regalsystem
- Höchstlast pro Lagerfeld (inkl. aller Ladeebenen)
Diese und weitere Angaben sind vor allem für die Typenschilder des Regalsystems relevant. Geht es um die allgemeine Gestaltung von Lagerschildern, um Waren aufzufinden oder andere Hinweise zu kommunizieren, ist der Einsatz eines betriebseigenen Logistiksystems zu empfehlen.
Sämtliche Angaben, die nicht durch eine Sicherheitsvorschrift verbindlich vorgegeben sind, können dort im Prinzip individuell festgelegt sein. Es hat sich allerdings bewährt, aus Gründen der Vereinheitlichung ähnliche Standards zu verwenden, die in der Logistikbranche allgemein üblich sind.
Fazit: Lagerschilder erhöhen die Sicherheit und optimieren die Abläufe
In überdachten Lagern ist die Verwendung von Kunststoff-Schildern die Regel. Sie lassen sich z. B. mit Siebdruck perfekt auf die geforderten Sicherheitssymbole anpassen und farblich gestalten. Die kostengünstige Individualisierung ist ebenfalls möglich, von großen Einzelstücken über mittelgroße Serienschilder bis hin zu Etiketten zur Lagerkennzeichnung in Großserien.
In Bereichen mit besonderen Anforderungen an Hygiene oder Haltbarkeit der Materialien sind auch Metallschilder aus Edelstahl, Aluminium oder ähnliche Lösungen verfügbar. Dies betrifft neben der Lebensmittelindustrie auch Bereiche der chemischen Industrie oder die Herstellung bzw. Lagerung von Medizinprodukten.
Die Gebr. Wenzelmann GmbH stellt seit vielen Jahren Lagerschilder aller Art für die unterschiedlichsten Branchen her und versteht sich auf die Einhaltung von Normen und gesetzlichen Vorschriften zur farblichen Gestaltung und Verwendung genormter Symbole.
