Damit Maschinen und Anlagen unabhängig von einer bestimmten Person oder von Zeitabläufen bedient werden können, gibt es gesetzliche Vorgaben für die korrekte Anlagenkennzeichnung. Die Identifikation und Kennzeichnung technischer Anlagen und Systeme ist in allen Branchen notwendig, in denen solche Maschinen zum Einsatz kommen.
Zur Aufrechterhaltung der Bedienungs- und Betriebssicherheit ist es besonders wichtig, nur qualitativ hochwertige und korrekt ausgeführte Schilder für die Anlagenkennzeichnung zu verwenden. Die Gebr. Wenzelmann GmbH versteht sich seit vielen Jahren auf die Herstellung von geeigneten Industrieschildern und Typenschildern, die für die vorschriftsmäßige Anlagenkennzeichnung zum Einsatz kommen.
Wo ist eine Anlagenkennzeichnung notwendig?
Überall dort, wo komplexe Anlagen aufgebaut werden, ist eine sorgfältige und exakte Anlagenkennzeichnung notwendig. Andernfalls wäre die Identifizierung und richtige Zuordnung von Komponenten, technischen Systemen und Gebäuden zur jeweiligen Anlage nicht möglich.
Insbesondere für Reparatur und Wartung ist die Anlagenkennzeichnung nicht nur hilfreich, sondern unverzichtbar. Sie beugt auch Fehlern beim Einbau von Ersatzteilen und der sonstigen Bedienung vor und ist somit ein essentieller Beitrag zur Verbesserung von Betriebssicherheit und Arbeitsschutz.
Zu den Bereichen und Branchen, in denen die Anlagenkennzeichnung zum Einsatz kommt, zählen unter anderem:
- Maschinenbau
- Anlagen- und Steuerungsbau (auch Kraftwerke)
- Gebäudetechnik
- Fahrzeugbau
- Schiffbau
- Flugzeugbau
- Schwerindustrie
- Rüstungsindustrie
- Medizintechnik
Eng verbunden mit einer korrekten Anlagenkennzeichnung ist die Kennzeichnung besonderer Gefahren oder Bedienhinweise. Dazu zählen beispielsweise:
- Gefahrstoffkennzeichnung nach den entsprechenden Vorschriften
- Kennzeichnung von Klemmen in elektrischen Schaltschränken
- Kennzeichnung einzelner Geräte und ihrer zugehörigen Geräteplätze
- Bedienkennzeichnung
- Melderkennzeichnung für den Brandfall
Wichtige gesetzliche Anforderungen
Anlagen und Maschinen können nicht einfach nach eigenen Vorstellungen gekennzeichnet werden. Um eine einheitliche Anlagenkennzeichnung zu gewährleisten, die branchenübergreifend und gegebenenfalls auch international verständlich ist, hat der Gesetzgeber verschiedene Vorschriften erlassen.
Zu den wichtigsten Vorschriften zählen:
- Kraftwerk-Kennzeichnungs-System (KKS)
- DIN 6779
- Anlagenkennzeichnungs-System (AKZ)
- Reference Designation System for Power Plants (RDS-PP)
Das KKS dient als Grundlage für jede Anlagendokumentation und besteht aus einer 15- bis 17-stelligen Kombination aus Ziffern und Buchstaben, mit denen sich Anlagen in Kraftwerken identifizieren lassen. Das KKS kommt im Rahmen von Kraftwerk-Konstruktionen zur Anwendung bei der Kennzeichnung von:
- Anlagen
- Komplett- und Teilsystemen
- Geräten
- Schranken
- Gebäuden und Gebäudekomplexe
Die DIN 6779 wurde als Norm zur Kennzeichnung technischer Produkte entwickelt und ist auf unterschiedliche Fachbereiche aufgeteilt. Insgesamt gibt es 9 unterschiedliche Kennzeichnungsblöcke, die auf Anlagenschildern entsprechend dargestellt sein sollten.
Das sogenannte Anlagenkennzeichnungs-System oder kurz AKZ ist mittlerweile veraltet und wird bei neuen Anlagen und Systemen normalerweise nicht mehr verwendet. Dennoch gibt es Bestandsanlagen, die mit einer entsprechenden Anlagenkennzeichnung versehen sind und für die bisweilen Ersatz gefunden werden muss.
Derartige Schilder lassen sich individuell anfertigen und problemlos nachliefern, wenn die jeweiligen Spezifikationen bekannt sind. Die Kombinationen im AKZ bestehen aus 9 oder 10 Ziffern und Zeichen und finden sich auf den Typen- und Kennzeichnungsschildern der jeweiligen Anlagen. Einige Unternehmen arbeiten bis heute mit dem AKZ und bestellen entsprechende Schilder bei uns.
Die RDS-PP ist eine moderne Art der Kennzeichnung, die sich bei der Identifizierung einzelner Komponenten anhand von Objekten orientiert. Das System kommt insbesondere in der Windenergie-Branche zum Einsatz, lässt sich aber durchaus auch für andere Kraftwerkstypen nutzen. Das Regelwerk wurde vom Fachverband VGB PowerTech entwickelt und gilt als Weiterentwicklung des bekannten KKS.
Die bereits erwähnte DIN 6779 diente als Grundlage des RDS-PP und wurde auf Basis der Fachnorm DIN 6779-10 für Kraftwerksanlagen ausgearbeitet. Mittlerweile umfasst sie viele internationale Normen und ist als Standard für Anlagenkennzeichnung von Kraftwerken weltweit anerkannt.
Die passende Materialauswahl
Für eine vorschriftsgemäße Anlagenkennzeichnung sind nicht nur Vorgaben zu Größe und Format, Ausrichtung und notwendigen Angaben zu berücksichtigen. Je nach den Einsatzbedingungen am Aufstellort der Anlagen müssen die jeweiligen Schilder aus geeigneten Materialien gefertigt sein.
So sind Umgebungstemperaturen, chemische oder andere Produktionseinflüsse, UV-Strahlung, mechanische Beanspruchung und thermische Belastbarkeit nur einige Beispiele, die bei der Entscheidungsfindung zu beachten sind.
Zur Anfertigung von Schildern für die Anlagenkennzeichnung gibt es Fertigungsmethoden und Materialien, die sich individuell anpassen lassen. Besonders häufig kommen folgende Verfahren für die Herstellung von Anlagenkennzeichnungen zum Einsatz:
- Siebdruck
- Ätzverfahren
- Lasergravur
- CNC-Gravur
- Eloxaldruck
Welches Verfahren sich am besten für die Anforderungen der jeweiligen Anlagen und Systeme eignet, hängt von den kundenspezifischen Anforderungen ab. Prinzipiell lassen sich mit allen Verfahren vorschriftskonforme Kennzeichnungen anfertigen, die für die Einsatzbedingungen vor Ort geeignet sind. Für die Beurteilung der Eignung einer Kennzeichnung von Anlagen ist es wichtig, die späteren Betriebsbedingungen genau zu kennen.
Wird die Anlage beispielsweise im Freien aufgestellt, ist ein Verfahren mit besserem UV-Schutz zu empfehlen. Kommt es beim Betrieb der Anlage zu hohen Temperaturen, ist die Nutzung von Metallschildern sinnvoll. Gibt es jedoch korrosive Einflüsse wie chemische Dämpfe, Säuren, Laugen oder andere Substanzen, ist ein entsprechend beständiges Material zu empfehlen. Hier hat sich neben CNC- und Lasergravur das Ätzverfahren auf Edelstahl besonders bewährt.
Die auslackierten Vertiefungen sind bestens gegen Umwelteinflüsse geschützt und leiden auch nach Jahrzehnten nicht unter Verschleiß durch Abrieb. Sie bleiben somit besonders lange lesbar. Doch auch Siebdruck oder Eloxaldruck können sich bei Nutzung passender Veredelungsverfahren für schwierige Umweltbedingungen eignen. Schilder aus Kunststoff sind häufig besonders gut geeignet, etwa für die Anlagenkennzeichnung in Schaltschränken.
Arbeitsschutz geht vor Individualisierung
Obwohl es theoretisch kaum Einschränkungen bei der Gestaltung und Materialauswahl gibt, unterliegt eine fachgerechte Anlagenkennzeichnung besonderen Anforderungen. So setzen Vorschriften zum Arbeitsschutz, Umweltschutz oder zu anderen Bereichen Grenzen, was die individuelle Gestaltungsfreiheit angeht.
Bestimmte Maße und Formate, Farben, Piktogramme und Texte sind häufig verbindlich vorgegeben, etwa bei Warnschildern oder standardisierten Typenschildern. Gegen eine allzu individuelle Anlagenkennzeichnung spricht auch die Vorgabe, dass die Systeme und Maschinen unabhängig von besonders eingewiesenen Personen verständlich und identifizierbar sein müssen.
Die Kennzeichnung soll laut Vorschrift zeit- und personenunabhängiges Anlagenwissen vermitteln. Sie muss hierfür folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Einmaligkeit (keine widersprüchlichen Angaben durch mehrfache Kennzeichnung)
- Nachvollziehbarkeit
- logischer Aufbau
- einheitliche Gestaltung
Das betrifft nicht nur die Gestaltung, sondern auch die Befestigung.
Fachgerechte Befestigung von Schildern
Befestigungsort und Befestigungsart sind häufig (aber nicht immer) durch gesetzliche oder andere branchenspezifische Vorgaben geregelt. So müssen die Typenschilder bestimmter Anlagen zuverlässig an der gleichen Stelle zu finden sein und dürfen nicht beliebig in einem schwer auffindbaren Winkel der Maschine angebracht werden.
Wie bei der Materialauswahl für das Schild selbst gibt es bei der Anlagenkennzeichnung auch verschiedene Optionen zur sicheren Befestigung. Dazu zählen unter anderem:
- Verschraubung direkt am Gerät
- Befestigung mit Nieten
- Verklebung
- Befestigung auf separaten Schilderhaltern, die wiederum an der Anlage befestigt werden
Zur weiteren Kennzeichnung gehören außerdem Gefahrstoffsymbole, Richtungspfeile (z. B. für die Durchflussrichtung in Rohrleitungen) und ähnliche Beschilderungen. Bei Gebr. Wenzelmann GmbH gibt es passende Schilderträger aus Metall oder Kunststoff ebenso wie entsprechendes Befestigungsmaterial und anderes Zubehör für die fachgerechte Montage. Individuelle Lösungen sind prinzipiell möglich.
Fazit: Anlagenkennzeichnung sorgt für sichere Abläufe
Die zeit- und personenunabhängige Kennzeichnung stellt sicher, dass auch nach vielen Jahren die erforderlichen Informationen an einer Maschine, einer Anlage oder anderen Geräten und Systemkomponenten vorhanden sind. Die exakte Einhaltung der gesetzlichen und branchenspezifischen Vorschriften und Normen ist dabei besonders wichtig.
Eine professionelle Kennzeichnung beinhaltet nicht nur die Einhaltung der Gestaltungsvorgaben, sondern auch die passende Materialauswahl für das jeweilige Einsatzgebiet. Die Umgebungsbedingungen im Alltagseinsatz müssen bei der Anlagenkennzeichnung besonders berücksichtigt werden, damit die Informationen dauerhaft lesbar und erkennbar bleiben. Ein logischer Aufbau, nachvollziehbare Kennzeichnungen und die fachgerechte Befestigung an geeigneter Stelle sind weitere Faktoren, die zu berücksichtigen sind.
Die Gebr. Wenzelmann GmbH versteht sich seit vielen Jahren auf die Produktion von Schildern und Befestigungsmaterial für die vorschriftskonforme Anlagenkennzeichnung von Industrieanlagen, Kraftwerken, Gebäuden, Maschinen und anderen Systemen. Eine individuelle Beratung ist in jedem Fall zu empfehlen, da die betriebs- und branchenspezifischen Anforderungen angemessene Berücksichtigung finden sollten.